Kurzbericht und Feedback zur Beerdigung in Groß-Zimmern

Am 03.01.2019 durfte ich um 10:30 Uhr die Trauerfeier einer jungen Frau in Groß-Zimmern musikalisch umrahmen. Es kamen so viele Menschen die diesen letzten Weg begleitet haben und es war rundum eine wunderschöne Zeremonie. Die Urne wurde von Kindern bemalt, Plakate wurden für sie geschrieben und gezeichnet, Blumenschmuck in Form von Engelsflügeln und Herzen standen dort und überall gab es Sterne. Es wurden sogar Ballons, mit persönlichen Grüßen und Wünschen für die Verstorbene, zum Himmel geschickt.

Ich durfte folgende Titel für sie singen:
– Hallelujah / deutsche Beerdigungsversion
– Mögen Engel dich begleiten
– Irgendwann sehen wir uns wieder

Mein Einsatz war recht spontan, da ich nur wenige Stunden zuvor den Anruf erhielt. Die gebuchte Sangeskollegin ist erkrankt, weshalb ich spontan eingesprungen bin. Das Feedback der Schwester haute mich um:

Liebe Sandra, auf diesem Weg noch einmal von Herzen…Dankeschön 💕 
Trotz des wirklich spontanen Einsatzes von dir hast du den Abschied meiner Schwester mit deiner wunderschönen und wirklich tief ins Herz gehenden Stimme einfach wahnsinnig herzlich , schön und angenehm begleitet. Ich hatte das Gefühl niemand fremdes dort oben stehen zu haben obwohl wir uns nicht kannten. Ich bin sehr dankbar das wir in dieser schweren Zeit so tolle Menschen an unsere Seite hatten! 

Bei einer Trauerfeier gibt es viel Leid und viele Tränen. Ich begegne den Menschen dann, wenn sie am zerbrechlichsten sind und trauern. Erneut wurde ich gefragt: Was geht einem dabei durch den Kopf, wie fühlt es sich an, so nah mit dabei zu sein, auch wenn man die Menschen nicht persönlich kennt? Es ist die Empathie und die Liebe zum musikalischen Tun, was mich solche Veranstaltungen immer wieder umrahmen lässt. Ich empfinde dabei großes Glück, den Angehörigen mit meiner Musik, die Emotionen vorzubringen um ihnen freien Lauf zu lassen oder ihnen in dem Moment einfach nur Stütze sein zu dürfen.

Mich lässt das alles weiß Gott nicht kalt, auch wenn ich während der Zeremonie funktioniere. Ich verarbeite das Erlebte danach, wo mich des Öfteren meine Gefühle überkommen. So stand ich z. B. auch gestern am Grab und stimmte mit allen „Sei behütet auf deinen Wegen“ an und direkt danach flossen mir die Tränen. Ich sah den Schmerz des hinterbliebenen Kindes, den Schmerz der Eltern und die Fassungslosigkeit des Partners – das holte mich in Millisekunden zurück auf den Boden der Tatsachen.

Mein persönliches Highlight an diesem Tag war jedoch Helga Schmidtke – wir haben schon seit Längerem Kontakt über Facebook und gestern traf ich sie endlich im realen Leben. Es war ein toller Moment und ich freute mich riesig. Es tat gut sich auszutauschen, mehr über das Thema Trauerbegleitung zu erfahren und zu sehen, wie sie arbeitet.

Privater wurde es dann beim anschließenden Kaffee trinken im Dresselhof Groß-Zimmern wo ich auch ihre Kolleginnen Christin Lickert und Nadja Bender kennen lernen durfte. Danke an dieser Stelle für diese angenehme Zeit und ich freue mich schon aufs nächste Mal, wenn wir zusammen arbeiten dürfen. Ihr seid ganz großartige Persönlichkeiten und leistet eine wundervolle Arbeit. 

Zu einer kleinen Slideshow geht es hier: Sandra Patsis – Irgendwann sehen wir uns wieder